Incoterms

Was sind Incoterms?

"Incoterms" ist die Abkürzung für "International Commercial Terms". Sie wurden erstmals 1936 eingeführt und bestehen aus elf Regeln, die klar definieren, wer beim internationalen Handel für was verantwortlich ist.

Warum sind sie so wichtig?

Weil sie von Augsburg bis Zabol überall akzeptiert werden. Sie werden auf jeder Handelsrechnung benötigt und verringern das Risiko auf kostspielige Missverständnisse.

Wozu sind sie da?

Incoterms legen sämtliche Aufgaben, Risiken und Kosten dar, die während des Austauschs von Gütern zwischen Käufer und Verkäufer aufkommen.

Die drei geläufigsten Incoterms

EXW – Ex-Works (ab Werk)

  • Der Käufer trägt so gut wie sämtliche Kosten und Risiken während des Versands
  • Der Verkäufer muss nur sicherstellen, dass der Käufer Zugriff auf die Güter hat
  • Sobald Zugriff gewährleistet ist, müssen alle restlichen Aufgaben (inkl. Beladung) vom Käufer organisiert werden

Risikoübertragung vom Verkäufer zum Käufer:

Am Warenhaus/Büro des Verkäufers bzw. dort, wo die Güter abgeholt werden sollen

DAP – Delivered At Place (geliefert benannter Ort)

  • Der Verkäufer übernimmt die Kosten und Risiken, die beim Gütertransport zu einer vereinbarten Adresse entstehen
  • Güter gelten als geliefert, sobald sie an der Adresse angekommen und bereit zum Ausladen sind
  • Die Verantwortung bezüglich Export und Import sind die gleichen wie bei DAT

Risikoübertragung vom Verkäufer zum Käufer:

Sobald die Güter an der vereinbarten Adresse und bereit zum Ausladen sind

DDP – Delivered Duty Paid (frei verzollt)

  • Verkäufer übernimmt fast die gesamte Verantwortung während des Versands
  • Er übernimmt sämtliche Kosten und Risiken, die beim Gütertransport zu einer vereinbarten Adresse aufkommen
  • Der Verkäufer stellt auch sicher, dass die Güter bereit zum Entladen sind, dass Pflichten bezüglich Import und Export erfüllt wurden, und zahlt anfallende Zölle

Risikoübertragung vom Verkäufer zum Käufer:

Sobald die Güter an der vereinbarten Adresse und bereit zum Ausladen sind.

 

Die anderen Incoterms

 

CIP – Carriage And Insurance Paid To (Fracht und Versicherung bezahlt bis)

  • Der Verkäufer trägt dieselbe Verantwortung wie bei CPT, aber mit einem Unterschied: Der Verkäufer kommt für die Lieferung und die Versicherung bis zum angegebenen Bestimmungsort auf. 
  • Gemäß der Klausel A des Institute Cargo, ist der Verkäufer dazu verpflichtet, den maximalen Versicherungsschutz für das Käuferrisiko abzuschließen. 

Risikoübertragung vom Verkäufer zum Käufer:

Sobald der Frachtführer des Käufers die Güter erhält

DPU – Delivered At Place Unloaded (zum benannten Ort geliefert, aber nicht abgeladen) (vorher DAT)

  • Der Verkäufer ist für die Kosten und Risiken der Güterlieferung bis zu einem vereinbarten Abladeort verantwortlich.
  • Der Abladeort kann überall sein, ob er durch eine Versicherung abgedeckt ist oder nicht. 
  • Der Verkäufer kümmert sich um Zollabfertigung und Entladen der Güter am Abladeort.
  • Der Käufer regelt die Importabfertigung und die sonstigen dazugehörigen Pflichten.

Risikoübertragung vom Verkäufer zum Käufer:

Am Abladeort.

FCA – Free Carrier (frei Frachtführer)

  • Es ist Aufgabe des Verkäufers, die Güter beim Frachtführer des Käufers an einem vereinbarten Ort abzuliefern
  • Der Verkäufer ist außerdem dafür verantwortlich, die Güter für den Export abzufertigen

Risikoübertragung vom Verkäufer zum Käufer:

Sobald der Frachtführer des Käufers die Güter erhält

CPT – Carriage Paid To (Fracht bezahlt bis)

  • Der Verkäufer trägt die gleiche Verantwortung wie bei FCA mit dem Unterschied, dass er außerdem für die Lieferkosten aufkommt
  • Wie bei FCA ist es Aufgabe des Verkäufers, die Güter für den Export abzufertigen

Risikoübertragung vom Verkäufer zum Käufer:

Sobald der Frachtführer des Käufers die Güter erhält

FAS – Free Alongside Ship (frei längsseits Schiff)

  • Der Verkäufer übernimmt sämtliche Kosten und Risiken, bis die Güter am Schiff abgeliefert wurden
  • Danach übernimmt der Käufer die Risiken und kümmert sich um die Abfertigung für Import und Export

Risikoübertragung vom Verkäufer zum Käufer:

Sobald die Güter am Schiff abgeliefert wurden

FOB – Free on Board (frei an Bord)

  • Der Verkäufer übernimmt sämtliche Kosten und Risiken, bis die Güter aufs Schiff geladen wurden
  • Er kümmert sich ebenfalls um die Exportabfertigung
  • Der Käufer übernimmt die Verantwortung, sobald die Güter an Bord sind

Risikoübertragung vom Verkäufer zum Käufer:

Sobald die Güter an Bord des Schiffs geliefert wurden

CFR – Cost and Freight (Kosten und Fracht)

  • Der Verkäufer hat die gleiche Verantwortung wie bei FOB, muss allerdings auch die Kosten für die Güterlieferung zum Hafen tragen
  • Wie bei FOB übernimmt der Käufer die Verantwortung, sobald alle Güter an Bord sind

Risikoübertragung vom Verkäufer zum Käufer:

Sobald die Güter an Bord des Schiffs sind.

CIF – Cost, Insurance And Freight (Kosten, Versicherung und Fracht bis zum Bestimmungshafen)

  • Verkäufer hat die gleichen Pflichten wie bei CFR und übernimmt zusätzlich die Versicherungskosten
  • Der Verkäufer ist dazu verpflichtet, den Mindestversicherungsschutz in Höhe von 110% des Rechnungswertes in der Währung der Rechnung und des Vertrages zu begleichen.
  • Wenn der Käufer eine umfassendere Versicherung braucht, muss der Verkäufer die zusätzliche Abdeckung auf Kosten des Käufers arrangieren. 

Risikoübertragung vom Verkäufer zum Käufer:

Sobald die Güter an Bord des Schiffs sind